Selbstverständnis der wfk
Das Studienprogramm der wfk will in einer Zeit postmoderner Beliebigkeit, in der gerade auf dem Gebiet der bildenden Kunst alle Erkenntnisse und Werte relativiert worden sind, mit hohem Anspruch einem breiten Interessentenkreis in einer fundierten, sachkritischen Auseinandersetzung vielseitige handwerkliche und künstlerische Voraussetzungen vermitteln, die es ermöglichen:
- als Berufstätiger angesichts der stetig wachsenden Freizeit sich auf freie Kunst einzulassen und mit ihr umzugehen,
- die Eingangsvoraussetzungen für ein Studium im angewandten künstlerischen Bereich einer Fach- oder Hochschule zu verbessern (Mappenerarbeitung),
- in beruflichen Tätigkeitsfeldern der bildenden Kunst zu arbeiten (z.B. als freischaffender Künstler),
- sich als bereits Kunstschaffender oder Kunstpädagoge weiterzubilden.
Die wfk ist eine Forschungsstätte der künstlerisch-experimentellen Umkreisung der Bedingungen der Wahrnehmung des Menschen. Sie grenzt sich damit ganz entschieden von einer heute überall grassierenden Beliebigkeitswut ab, für die der Verlust der Besinnung auf die für künstlerische Innovation allein maßgeblichen ästhetischen Prinzipien und Wertigkeiten kennzeichnend ist.
wfk im weltberühmten Bauhaus Dessau
Das Verlangen nach einem authentischen Beitrag zu einem Selbstverständnis der bildenden Künste und die Herausforderungen angesichts einer noch heute aktuellen Reformbedürftigkeit der künstlerischen Ausbildung in der Bundesrepublik führten 1972 zur Gründung der wfk. Der kontinuierliche strukturelle Auf- und Ausbau des Lehrinstituts in den letzten 41 Jahren führte über die Grenzen des Bundeslandes Hessen hinaus zu einer überregionalen Anerkennung.
Wolfgang Becker, Unterricht im Bauhaus Dessau
Die von der wfk entwickelte Didaktik und die auf empirisch abgesicherten bedeutenden Forschungsergebnissen sich gründenden ästhetischen Theorien veranlassten die Akademie „Bauhaus Dessau“, mit der wfk eine enge Zusammenarbeit einzugehen. Im Mai 1996 begannen Dozentinnen und Dozenten der wfk am Bauhaus Dessau Vorlesungen und Arbeitsseminare mit geladenen Künstlern und Kunstwissenschaftlern.
wfk Ausstellung im Bauhaus Dessau
In einer Zeit, die es an verbindlichen Wertvorstellungen fehlen lässt und in der besonders die junge Generation mit einer Werteverwirrung zurechtkommen muss, deren Auswirkung kaum abzuschätzen ist, sind vor allem auf dem Gebiet der bildenden Kunst orientierende authentische Maßstäbe notwendig. Wer willkürlich, unter dem bloßen Vorwand von Authentizität und Individualität, vorgeht, schadet der künstlerischen Entwicklung des Einzelnen und behindert den kunstgeschichtlichen Prozess.
Ein qualifizierter Einblick in und ein kompetenter Umgang mit ästhetischen Grundlagen und Gesetzmäßigkeiten muss auf eine solide Basis gestellt sein und kann nicht dem Zufall überlassen bleiben. Schwer ist es nur, diejenigen Kompetenzen zu finden, die sich für die Vermittlung solider fachlicher Grundlagen einsetzen.
wfk Ausstellung im Bauhaus Dessau
Wir sind von der Wunderkindlegende nicht überzeugt. Wir wissen vielmehr aus Erfahrung, dass sehr viel durch Training, Beharrlichkeit und Fleiß erreichbar ist. Voraussetzung dafür sind Ausdauer, Kritikfähigkeit, Unterscheidungsfähigkeit sowie ein hoher Selbstanspruch. Arbeit stellt erst das Können in hohem Maße sicher. Künstlerische Arbeit ist schwer, immer begleitet vom Misslingen und von der Erfahrung, dass man inneren Bildern nur schwer äußeren Ausdruck geben kann.
Das Studium zielt über die Aneignung von Handwerk und Sachkenntnissen hinaus auf die Befähigung zu einem fundierten Verständnis bildkünstlerischer Zusammenhänge.
Wer an der wfk studiert, arbeitet gleichzeitig mit am Prozess der Entfaltung und Erweiterung der sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit und erwirbt eine den Dozenten vergleichbare umfassende fachliche Kompetenz. Er erwirbt die Grundlagen, sich auf einem höheren Niveau bildkünstlerisch auszudrücken.
wfk im Bauhaus Dessau
> Filmische Auszüge aus den legendären Vorlesungen von Wolfgang Becker